Holzpflege Pete Piper

Alles rund um’s Holz

Habe lange Freude an deinem Holz!

Holz ist ein besonderes und natürliches Material für den Möbelbau. Jedes Stück ist anders und in gewisser Weise ein Unikat. Bäume wachsen an verschiedenen Stellen und sind unterschiedlichen Umwelteinflüssen ausgesetzt, die den Wuchs, die Maserung und auch die Farbe des Holzes beeinflussen. Um die Schönheit des Holzes hervorzuheben und dann auch zu erhalten, gibt es verschiedene Methoden mit Ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen. Wenn Du unsere Pflegetipps befolgst und weißt warum was gemacht wird, dann wirst Du sicher lange Freude an dem Holz haben.
Oberflächen, die geölt oder lackiert sind, vertragen kurzzeitig sogar viele Haushalts-Chemikalien. Allerdings sollte man beachten, dass dies die Oberfläche stresst und dass, mit der Zeit Öl aus Oberfläche entzogen wird bzw. die Oberflächengüte des Lacks unter der Einwirkung der Haushalts-Chemikalien geschädigt wird.

Unterschiede

1) geölte Oberflächen (Massivholz: z.B.: Eiche)

Das Ölen von Holzoberflächen ist ein sehr altes Verfahren, das relativ leicht anzuwenden ist. Mit Öl (meist Leinöl haltige Firnisse) behandelte Oberflächen weisen einen gewissen Schutz auf und können leichter aufgearbeitet werden. Das Öl wird dünn auf die Holzoberfläche aufgetragen und zieht dabei tief in die Holzporen ein. Da die Holzstruktur als natürlicher Werkstoff nicht überall gleich ist, zieht das Öl unterschiedlich tief in das Holz ein. Um eine schöne Oberfläche zu bekommen ist es sehr wichtig überschüssiges Öl vor dem Antrocknen mit einem weichen Baumwolllappen zu entfernen. Das Holz bleibt insgesamt offenporig und diffusionsdurchlässig. Somit kann es Luftfeuchtigkeit aufnehmen und abgeben, kann quellen und sich wieder zusammenziehen. Gut reinigen lässt sich eine gölte Oberfläche mit einem trockenen Baumwolltuch auch oder, falls erforderlich, mit einem leicht angefeuchteten Baumwolltuch. Nach dem Abwischen muss die Oberfläche wieder etwas Zeit haben, um vollständig abzutrocknen bevor Gegenstände daraufgestellt werden. Mikrofasertücher sollten nicht verwendet werden, da diese die Holzoberfläche Aufrauen können. Um die Oberfläche nachhaltig zu schützen empfiehlt es sich das Holz immer wieder mit einem geeigneten Produkt das Leinöl enthält nach zu behandeln. Im ersten Jahr nach dem Kauf empfehlen wir dies ca. alle 3 Monate zu machen, danach 1 x pro Jahr.

Vorteile: Öl „feuert“ das Holz an. Darunter versteht man, dass die Maserung des Holzes sichtbarer wird, indem sich der Kontrast zwischen weicheren und härteren Strukturen im Holz verstärkt. Die natürliche Schönheit des Holzes wird auf diese Weise betont und die Oberfläche wirkt wärmer und man kann sogar seine Struktur fühlen. Kleine Beschädigungen der Oberfläche verursachen keine Risse und legen somit kein ungeschütztes Holz frei, da das Öl tief in die die Holzporen eingedrungen ist und somit auch in der Tiefe noch ein gewisser Schutz besteht.

Nachteile: die Oberfläche ist nur bedingt gegenüber Wasser geschützt. Wenn mal Wassertropfen auf die Oberfläche kommen ist das kein Problem, wenn diese gleich wieder weggewischt werden. Bleibt allerdings Wasser länger an einer Stelle (z.B.: Schwitzwasser an einer kalten Flasche im Sommer) dann besteht die Gefahr, das Feuchtigkeit in das Holz eindringt, es lokal etwas aufquellt und sogar Verfärbungen auftreten können. Das Aufquellen geht mit dem Trocknen wieder zurück, doch eine Verfärbung bliebt meist. Da muss man aufpassen. Insgesamt hat man einen erhöhten Pflegeaufwand, dafür aber eine natürlichere Oberfläche.

2) Lackierte Oberfläche (z.B.: Multiplexplatten)

Lackieren ist ein relativ modernes Verfahren, das entwickelt wurde, um Holzoberflächen besser gegen Umwelteinflüsse, insbesondere von Wasser, zu schützen. Hierzu sind Lacke unter Einsatz von Chemie entwickelt worden. Heute werden meist umweltfreundlichere, wasserbasierte Lacke verwendet, um eine schützende Deckschicht aufzubauen. Bei der Verarbeitung ist es in einem möglichst staubfreien Raum zu arbeiten, um kleine Fehlstellen durch Staub und Fusseln zu vermeiden. 

Vorteile: Die Oberfläche ist sehr gut gegenüber Wasser geschützt. Das Holz kann bei intakter Lackschicht nicht aufquellen und die Oberfläche ist glatt und pflegeleicht. Sie kann problemlos mit einem feuchten Tuch abgewischt werden und wenn mal länger Wasser darauf steht, passiert in der Regel auch nichts. Wir setzten diese Oberflächenveredelung ein, wenn die Maserung des Holzes eine untergeordnete Rolle spielt und es auf die Robustheit ankommt. Bei uns wird wasserbasierter Lack eingesetzt, der doppelt aufgetragen wird.

Nachteilig ist, dass das Holz nicht mehr atmet. Es ist komplett versiegelt und die Oberfläche wird kaum angefeuert, so dass die Maserung kaum hervorgehoben wird – was man aber auch nicht in jedem Fall möchte. Wenn jedoch mal ein Missgeschick passiert und die Oberfläche beispielsweise durch einen Schlag beschädigt wird, ist oft die Schutzschicht auch in Mitleidenschaft gezogen. Wasser könnte an dieser Stelle eindringen und das Holz beginnt aufzuquellen und kann sich verfärben. Um das perfekt zu reparieren, muss meist die gesamte Oberfläche abgeschliffen und neu lackiert werden. Man kann natürlich auch ein paar Tupfen Lack auftragen, doch das sieht man meist hinterher…

FAZIT:

Geölte Oberfläche haben andere Eigenschaften, als lackierte Oberflächen und müssen unterschiedlich gepflegt werden. Jede Variante hat seine Vorzüge und ihr individuelles Erscheinungsbild. Für welche Oberfläche ihr euch letztendlich entscheidet, hängt in erster Linie von eurem Geschmack und von der geplanten Benutzung ab.

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